Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Waldtage verhelfen Don-Bosco-Schülern zu neuen Lernerfahrungen

10.10.2016

Wenn es ans Feuermachen geht, sind die Schüler zur Stelle. Flink stapeln sie die Holzabschnitte, die sie aus dem Werkraum mitgebracht haben, in die vorbereitete Feuerstelle. Kurz darauf lodern die ersten Flammen. Das Feuermachen gehört zu den Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler zweier Lerngruppen der Don-Bosco-Schule in Recke-Espel an ihren Waldtagen zu erledigen haben. In einem gusseisernen Topf bereiten die Schüler unter Anleitung ihrer Lehrer Sabine Feyand und Klaus-Peter Runge ihr Mittagessen über der Feuerstelle zu. Solche und ähnliche Erlebnisse machen den besonderen Reiz der sogenannten Outdoor-Klassen (Draußen-Klassen) der Förderschule aus. Regelmäßig verlegt die Schule den Unterricht zweier Lerngruppen in den Wald.

„Das Lernen im Wald gehört zu unseren Angeboten der Erlebnispädagogik“, erklärt Lehrerin Sabine Feyand. Ziel ist es, in ungewohnter Umgebung neue Lernerlebnisse zu gewinnen. „Für jeden einzelnen ergeben sich neue persönliche, soziale und vor allem prozesshafte Erfahrungen“, sagt die Pädagogin. Die Schüler hätten neue Möglichkeiten, Lernchancen zu nutzen und letztlich ihr Handlungsrepertoire zu erweitern. Ein praktisches Beispiel: Wer gelernt hat, eigenständig eine Feuerstelle herzurichten und Feuer zu machen, der traut sich wahrscheinlich auch in anderen Lernumgebungen an neue Herausforderungen heran.

Da bietet es sich an, dass die Schule ein privates Waldgrundstück am Schniederberg in Mettingen nutzen kann. Im Laufe der vergangenen Monate haben die Schüler mit Unterstützung ihrer Lehrer dort eine Feuerstelle eingerichtet, einen funktionsfähigen Lehmofen gebaut, einfache Sitzmöbel gezimmert, für diverse Schutzdächer gesorgt und Begrenzungszäune aus Holz angelegt. Außerdem gehören eine Slackline und ein Kletterbaum zum Abenteuer-Lernplatz im Wald.

„Die Vorerfahrungen der Schüler sind sehr unterschiedlich“, sagt Sabine Feyand. So gebe es nach wie vor echte Naturkinder, die auch außerhalb der Schule häufig in der Natur spielen. „Aber wir hatten auch schon Schüler, die das erste Mal im Wald aktiv waren.“ Gerade für sie sei es gut, Aufgaben in der Natur zu erfüllen und sich etwas zuzutrauen. Das zeigte sich zum Beispiel, als eine Gruppe das Dach für den Lehmofen gebaut hat. „Für manche war es eine Herausforderung, Nägel in die Bretter zu schlagen. Aber inzwischen läuft es ganz gut“, sagt Lehrer Klaus-Peter Runge.

Dass die Förderschule in Trägerschaft des Caritasverbandes Tecklenburger Land den Bereich Erlebnispädagogik weiter ausbaut, hat seinen Grund. So gebe es zunehmend Schüler mit emotional-sozialem Förderbedarf an der Schule. Gerade für sie bietet die Erlebnispädagogik vielfältige Ansatzpunkte, um die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. „Die Schüler können sich ausprobieren und gemeinsame Aufgaben erfüllen“, erklärt Klaus-Peter Runge. Was sie im Wald lernen, können sie auch auf den Schulalltag übertragen.

Das gesamte Kollegium der Don-Bosco-Schule hat sich zum Thema Erlebnispädagogik fortgebildet. Sabine Feyand ist darüber hinaus ausgebildete Hochseilgartentrainerin. Andere Lehrer haben den Kletterschein „Toprope“ erworben. Davon profitieren die Schüler der AG Klettern, die regelmäßig an der schuleigenen Boulder- und Kletterwand aktiv sind.

Wie viel Mut es erfordert, an einem Baum im Wald zu klettern, erfahren auch die Kinder der Outdoor-Klasse. Ausgestattet mit Helm und Sicherungsseil und professionell gesichert durch Sabine Feyand probieren die ersten Mutigen den Kletterbaum aus. Als das geschafft ist, gibt es strahlende Schüleraugen – und ein Stück mehr Vertrauen in die eigenen Kräfte.

 

Text u. Bilder Vera Konermann

www.konermann-pr.de

 

 

Bild zur Meldung: Waldtage verhelfen Don-Bosco-Schülern zu neuen Lernerfahrungen

Fotoserien


Waldtage 2016 (10.10.2016)