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In Recke macht der Rap Schule

15.02.2017

Förderung der Bezirksregierung ermöglicht Rap-Projekt mit Sking an der Don-Bosco-Schule

 

Wenn Felix van Beuse den Musikraum betritt, dann machen sich die acht Schüler seiner Projektgruppe automatisch ganz locker. „Seid Ihr gut drauf“, fragt der als „Sking of Rap“ bekannte Musiker und Künstler – und erntet fröhliche Zurufe und erste rhythmisch vorgetragene Sprechgesänge. Im Rahmen des Förderprogramms „Kultur und Schule“ bietet der in Ibbenbüren aufgewachsene Musiker ein Schuljahr lang einen Rap-Workshop für acht Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren. Mit den Fördermitteln der Bezirksregierung Münster erreicht die Schule vor allem jene Jugendliche, die sich an der Förderschule des Caritasverbandes Tecklenburger Land zuweilen fehl am Platze vorkommen.

„Wir haben festgestellt, dass solche Rap-Angebote vor allem unsere sogenannten Grenzgänger erreichen, also Kinder und Jugendliche, die erst im Laufe der Jahre zu uns stoßen und sich selbst nicht als beeinträchtigt wahrnehmen“, sagt Schulleiterin Marianne Willen. Für sie sei es – wie für Jugendliche grundsätzlich – von entscheidender Bedeutung, die eigene Identität wahrzunehmen und zu entwickeln. Entsprechend dieser Fragestellung lautet das Thema der Rapschool (deutsch: Rap-Schule) mit Sking „Mein Platz im Leben“. Damit macht der Rap in Recke so richtig Schule.

Wer sie sind und welche Wünsche sie hegen, zeigen die Schüler in ihrem ersten Song „Ich bin“. Da beschreiben sie sich als coole Fußballer, Schüler, die Freude am Lernen haben, als heimliche Superstars und Jugendliche mit Migrationshintergrund, die sich aber durch und durch als Deutsche verstehen. Ganz professionell hat Rapper Sking mit seinen Schützlingen schon ein erstes Video gedreht. Der Musiker ist zum zweiten Mal an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ aktiv. Im Gegensatz zum ersten Projekt hat der Künstler in der Rapschool nun aber sehr viel mehr Zeit, Songs mit seinen Schützlingen zu entwickeln.

Die Arbeit mit den Schülern der Don-Bosco-Schule macht Felix van Beuse großen Spaß. „Sie sind sehr direkt, sagen, was sie denken“, erzählt er. So entstand auch der Text zum Song „Ich bin“. „Die Schüler haben erzählt, wer sie sind und wer sie sein möchten, ich habe einfach mitgeschrieben – und daraus haben wir den Song entwickelt“, sagt er. Schnell habe er festgestellt, dass die Schüler sich als durchaus anders als andere wahrnehmen. „Deshalb bearbeiten wir an der Schule das Thema immer wieder unter dem Aspekt: Es ist normal, verschieden zu sein“, sagt Marianne Willen.

Wenn Felix van Beuse die Schüler auffordert, einfach drauflos zu schreiben, dann denken sie von ganz allein darüber nach, welche Interessen sie haben und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Darüber hinaus öffnet der typische Beat des Rap den Kindern und Jugendlichen noch einmal einen neuen Zugang zur Sprache. „Sie lernen, die Sprache und Wörter zu fühlen um im Takt wiederzugeben“, sagt Felix van Beuse.

Noch bis zu den Sommerferien arbeitet er immer mittwochs mit den Kindern und Jugendlichen. Neben einer professionellen Studioaufnahme samt Musikvideo möchten die Teilnehmer verschiedene Auftritte bestreiten. Unter anderem werden sie während der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Don-Bosco-Schule im Mai auf der Bühne stehen. Zu diesem Anlass überarbeiten sie gerade das Schullied der Don-Bosco-Schule passend zum Thema „40 Jahre Don Bosco“. Außerdem tritt die Gruppe unter der Leitung von Sking während des Frühlingsfestes am 7. Mai zwei Mal am Nachmittag auf.

 

Text Vera Konermann

www.konermann-pr.de

 

 

 

 

 

 

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